CDU Stadtverband Verl
#stabilität.vertrauen.kompetenz

Antrag zur Gründung einer Bürgerenergiegesellschaft „Von Verlern für Verler“

 
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Esken,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates,
 
Die CDU-Fraktion beantragt, dass die Verwaltung dem Rat mögliche Varianten aufzeigt, wie die Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien vor Ort „von Verlern für Verler“ gemeinschaftlich organisiert werden kann. An einer solchen Organisationsform und somit an der Gestaltung der Energiewende vor Ort sollen sich die Verlerinnen und Verler in Zukunft direkt, genossenschaftlich oder in ähnlicher Art ohne Umwege finanziell, auch bereits mit kleinen Beträgen beteiligen können.
 
Nach eingehenden Beratungen über die Initiative der Kölner Energiegewinner eG eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bauhofes zu betreiben, ist die CDU-Fraktion zu der Überzeugung gelangt, das Thema deutlich breiter zu betrachten. Für die CDU-Fraktion steht eine künftige Photovoltaik-Nutzung des Bauhofdaches außer Frage.
 
Vom Grundsatz her entspricht die Vermietung städtischer Dachflächen an Dritte allerdings nicht dem Grundgedanken unserer Beschlüsse. Diese besagen, dass wir als Kommune grundsätzlich selber unsere städtischen Gebäude mit Photovoltaikanlagen bestücken sowie wirtschaftliche Aspekte hierbei bewusst nicht ausschließlich in den Vordergrund stellen wollen.
 
Im Gegensatz zur bislang isoliert diskutierten Lösung am Bauhof, bitten wir die Verwaltung daher zunächst ein echtes Teilhabemodell der gemeinschaftlichen Energieerzeugung mit der strategischen und zukunftsweisenden Grundidee ‚von Verlern für Verler‘ zu prüfen. Dieses sollte auch die künftige Bewirtschaftung des Bauhofdaches mit einbeziehen und bewerten. Ein solches Modell würde den Verlerinnen und Verlern die Möglichkeit bieten, sich an der Gestaltung der Energiewende unmittelbar und gemeinsam zu beteiligen.
Dies kann die Akzeptanz stärken und gleichzeitig als gemeinsames Projekt der Bürgerschaft die Identifikation mit unserer Stadt steigern.
 
Es ist nur folgerichtig, nachdem wir als Stadt Photovoltaik-Anlagen seit nunmehr 2 Jahren sehr erfolgreich fördern, den nächsten Schritt zu gehen. Auch entspricht diese Vorgehensweise der Zielsetzung der Stadtwerk Verl GmbH.
 
Eine solche Partizipationsmöglichkeit an Solar- und weiterem Strom aus regenerativen Quellen greift zudem konkrete Zielsetzungen, Maßnahmen und Arbeitsschritte aus unserem Verler Klimaschutzkonzept auf. Hierin wird beispielsweise eine “Bürgersolargenossenschaft“ als Zielsetzung, die “Initiierung von Bürgerenergieanlagen“ als Maßnahme sowie die “Konzeption und Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten (Energiegenossenschaft)“ als Arbeitsschritt genannt. Aus Sicht der CDU-Fraktion sollten wir diese Punkte nun angehen und mit Leben füllen.
 
Unser Ziel ist es, möglichst viele Verlerinnen und Verler zu motivieren, an einem solchen Modell teilzunehmen und Strom hieraus zu beziehen. Gegebenenfalls lassen sich die Photovoltaikanlagen und/oder andere regenerative Energiequellen auch künftig effizient und intelligent miteinander verknüpfen (z.B. im Sinne einer Cloud-Lösung), so dass die Einspeisung des überschüssigen Stroms ins öffentliche Stromnetz nicht mehr erfolgen muss. Dies böte die Chance, dass der Eigenbedarf der Bürgerinnen und Bürger durch den regenerativ gewonnen Strom gedeckt werden könnte (siehe hierzu z.B.: https://www.wirleben-genossenschaft.de/de/Als-Gemeinschaft-mit-Photovoltaik-zum-Selbstversorgerwerden-5831.htm)
 
Wir sehen die Stadt hier in der Rolle einer Initiatorin, die eine solche Beteiligungsform - ggf. auch finanziell und/oder personell - insbesondere in der Gründungsphase anschiebt und unterstützt.
 
Auch eine Kooperation mit der Stadtwerk Verl GmbH soll in diesem Zusammenhang auf die mögliche Hebung von Synergieeffekten hin geprüft werden.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Gabriele Nitsch     
Vorsitzende der CDU-Fraktion        

Hans-Peter Jakobfeuerborn       
Vorsitzender des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses

Robin Rieksneuwöhner          
Mitglied des Vorstandes der CDU-Fraktion