Die CDU-Fraktion hatte eingeladen und über 150 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen am Dienstagabend in die Schützenhalle in Kaunitz, um sich über einen Ausbau in den nicht mit Glasfaser versorgten Gebieten zu informieren.
„In Verl liegt die Glasfaserverfügbarkeit bei über 87 %. Ein hervorragender Wert, insbesondere, wenn man sieht, dass die Verfügbarkeit in ganz Deutschland im Durchschnitt bei 8,9 % liegt“, so Wirtschaftsförderin Sandra Claes einleitend, die bei der Stadt Verl für den Glasfaserausbau zuständig ist.
Eingeladen war zu der Veranstaltung der CDU-Fraktion genau der Teil der Bevölkerung Verls, eben die fehlenden ca. 13%, der weder durch die Fördermaßnahmen noch durch den privatwirtschaftlichen Ausbau Nutznießer von Glasfaseranschlüssen ist.
„Ihr wohnt da ganz schön, aber ohne Internet,“ so leitete Marco Westenberg, Regionalleiter von der Deutschen Glasfaser seine Ausführungen zu Lösungsansätzen ein. Auch wenn es im Restgebiet “nur noch“ am Ende um 534 Adressen gehe, haben genau diese aber das Problem, keine gute Breitbandverfügbarkeit zu haben. Er erläuterte ausführlich, wie ein Ausbau auch in den nicht geförderten oder privatwirtschaftlich ausgebauten Gebieten möglich sei und bat um eine entsprechende Interessensbekundung seitens der betroffenen Verlerinnen und Verler. Der Anschluss an Polygone, die in der Förderung sind, wäre ein denkbarer Weg. Es könnten so etwa die Trassen des Förderausbaus für eigene Glasfaserkabel genutzt werden. Ein Unterfangen, das für die Beteiligten allerdings mit Kosten verbunden sei, die abhängen von der Anzahl der Interessenten und den Abständen zwischen den einzelnen Adressen. Jedoch reduziere die Nutzung der Trassen die Kosten erheblich. Auch versuche man in Kooperation mit der Stadt weitere Lösungen zu erarbeiten, um eine zusätzliche Entlastung zu schaffen.
Andreas Westermeyer von der CDU-Fraktion machte deutlich: „Wir können natürlich warten und hoffen, dass die Grenzwerte von 30 Mbit für einen geförderten Ausbau in den nächsten Jahren hoch gesetzt werden. Aber das würde bedeuten, dass wir noch mindestens 2-3 Jahre warten müssten. Garantieren kann uns das zudem niemand.“, so Westermeyer. Sein Credo: “Jetzt anzupacken und die Chance zu nutzen!“, fand eine überwältigende Zustimmung bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern.
Ebenso informierte Bürgermeister Michael Esken darüber, dass einige Adressen noch dahingehend überprüft würden, ob sie nicht doch in die Förderung hineingehören. Dieses wird gerade durch Frau Claes mit der Bezirksregierung abgeklärt. Auch seien die Betroffenen im Blick, die keine Verler Vorwahl hätten. „Wir werden auf der Homepage der Stadt Verl weitere Informationen zur Verfügung stellen und unter breitband@verl.de eine E-Mail-Adresse einrichten, über die sich Betroffene bzw. Interessierte bei der Stadt melden können.“, so der Bürgermeister.
Nach gut 2 Stunden Informationsaustausch und reger Diskussion wurde deutlich, dass fast alle im Saal für eine kurzfristige, wenn auch mit Kosten verbundene Lösung, sind. Die Listen mit Unterschriften von Interessierten Verlerinnen in Verlern waren am Ende auf jeden Fall voll.