Unter dem Motto <<Wir kümmern uns>> hält die CDU Fraktion des Verler Stadtrates in den Sommerwochen in den Ortsteilen offenen Fraktionssitzungen ab. Hierzu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, um aus erster Hand aktuelle Informationen zu den Veränderungen in ihrem direkten Wohnumfeld zu erhalten, eigene Ideen und Anregungen einzubringen und noch besser in den direkten Kontakt mit den jeweiligen Wahlkreisvertretern zu treten.
Als Gäste zu den jeweiligen Terminen sind der Bürgermeister Michael Esken genauso anwesend, wie die beiden Beigeordneten Heribert Schönauer und Thorsten Herbst.
Die zweite dieser offenen Fraktionssitzungen fand in Verl-Mitte-West im Droste-Haus, Schillingsweg, statt. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung durch die Vertreter der Wahlkreise 8, 16, 17: Gabriele Nitsch, Andreas Hollenhorst, Ulrich Pollmüller, Hans-Peter Jakobfeuerborn.
In einer lebhaften Diskussion trugen anwesenden Bürger aus Verl-Mitte-West ihre Anliegen vor. Die anwesende Verwaltungsspitze und die Mitglieder der CDU Fraktion beantworteten dann die einzelnen Fragen:
- Nutzung des jetzigen Bauhofgeländes nach Umzug des Bauhofs an den Ewersweg : Auf die Anregungen, auf dem Gelände des bisherigen Bauhofs am Westfalenweg nach Bezug des neuen Bauhofs am Ewersweg zeitgemäße Wohnformen zu generationenübergreifendem Wohnen zu planen und zu errichten, erläuterte Herr Herbst zunächst den Stand der Arbeiten an dem neuen Bauhofgelände. Er erklärte, dass zum jetzigen Stand der Planungen die Eindämmung der Kosten Priorität hat und erst danach mit weiteren Schritten in Richtung Realisierung zu rechnen sei. Der Abriss des vorhandenen Gebäudes am Ewersweg sei aber schon einmal unabhängig davon durchgeführt worden. Das Grundstück des jetzigen Bauhofs am Westfalenweg befindet sich im Besitz der Stadt. Es ist allerdings angedacht, nicht nur das Bauhofgelände, sondern das komplette Gelände bis hin zur Österwieher Straße insgesamt anzugehen. Dieses geschieht gemeinsam mit den Eigentümern der anderen Grundstücke. Ziel ist es dabei, die Nahversorger (Edeka, Aldi, etc.) am Standort zu halten, denn diese beabsichtigen sich zu erweitern. Das Gebiet ist zentraler Versorgungsbereich, so dass es für die Größe der Nahversorger keine rechtlichen Einschränkungen gibt. Ende 2018 sollen abgestimmte Planungen vorliegen.
- Der „vergessene Ortsteil“ Verl-West / Gebiet Eiserstrasse : Eine Anwohnerin des Strothweges erklärte, dass sich das Wohngebiet im Bereich Eiserstrasse / Strothweg / Schlangenweg zwar weiterentwickle, es aber bei der Nahversorgung und bei der verkehrlichen Anbindung Defizite gäbe. Ältere Menschen seien auf Mithilfe angewiesen, wenn sie in den Ortskern fahren möchten, um z.B. Lebensmittel einzukaufen. Sie regte an, eine Busverbindung zwischen dem Wohngebiet und dem Stadtzentrum einzurichten. Gabriele Nitsch, Herr Herbst und Bürgermeister Michael Esken erläuterten, dass Maßnahmen aus dem von der CDU-Fraktion beantragten ÖPNV-Gutachten zur Umsetzung anständen. Eine der Maßnahmen sei das Anbinden von Gebieten, die ÖPNV-mäßig unterversorgt seien. In welcher Form dieses geschähe (Bürgerbus, Sammeltaxi, etc.) müsse noch festgelegt werden. Herr Schönauer berichtete vom Seniorenbedarfsplan, in dem bereits einige Anmerkungen zum Thema seniorengerechtes Wohnen in den Außenbezirken aufgenommen worden seien. Anschließend berichtet Herr Herbst noch einmal über die weiteren Ausbauplanungen im Gebiet Eiserstrasse/Strothweg (u.a. Baugebiete „Im Tippe“, Jostweg, Strothweg).
- Grüngürtel zwischen Strothweg und Westweg : Ein Anwohner fragte nach dem „Grüngürtel“ zwischen Verl-Mitte/West und Eiserstraße. Dieser sei ja von der Bezirksregierung gefordert. Herr Herbst führte an, dass dieser „Grüngürtel“ eine Breite von ca. 140 Metern haben müsse. Die genaue Gestaltung müsse aber nochmals mit der Bezirksregierung abgestimmt werden. Er hoffe, dass das Ergebnis so ausfalle, dass die Stadt etwas flexibler bei den zukünftigen Planungen sein kann.
- Verkehrsproblematik in Wohngebieten : Ein anwesender Architekt wies darauf hin, dass es aufgrund der engen Straßen in den Verler Wohngebieten und der Anzahl der Autos in den Wohngebieten oft zu Verkehrsproblemen führt. Die bei der Baugenehmigung vorzuweisenden Stellplätze (in Verl z.Zt. 1,25 – vom Land vorgegeben 1,0) sei für Flächengemeinden wie Verl zu niedrig, da doch viele Haushalte mehr als nur ein Auto hätten. Die Vertreter der CDU-Fraktion machten deutlich, dass diese Thematik immer wieder diskutiert würde und die Fraktion gemeinsam mit der Verwaltung an Lösungsmöglichkeiten arbeite. Herr Herbst führte daraufhin an, dass bei zukünftigen Planungen mehr Parkraum durch breiter angelegte Straßen in den Wohngebieten geschaffen werden solle.
- Regenrückhaltebecken Ecke Schlangenweg/Östernweg : Die Pflege des Regenrückhaltebeckens sei nicht in Ordnung: Bruchholz und Erde von Aushubarbeiten würden dort abgelagert. Der Zu- und Ablauf des Beckens müsse überprüft werden. Die Wahlkreisvertreter der CDU werden sich das vor Ort anschauen.
- „Schnelles“ Internet : Auf Anfrage, wann es denn in den Außenbezirken von Verl „schnelleres“ Internet gäbe, erläuterte Herr Herbst die geplanten Ausbaumaßnahmen. Ausgangspunkt sei eine Auskunft der Telekom über Anschlüsse, die über eine Bandbreite von unter 30 Mbit verfügten (nach Vectoring). Betroffen hiervon seien auf dem Stadtgebiet ca. 400 Anschlüsse. Der Ausbau dieser Anschlüsse soll dann mit Glasfaser bis ins Haus ausgeführt werden. Der Ausbau sei ausgeschrieben worden und könne aber ca. 2 Jahre dauern. Bürgermeister Esken wies auf die z.Zt. schlecht verfügbaren Tiefbau- und Glasfaserausbaufirmen hin. Herr Herbst wies darauf hin, dass weitere Gebiete ausgebaut werden sollen. In der Ratssitzung am 12.06.2018 würden diese Ausbaupläne vorgestellt. Auf Nachfrage, ob dies auch am Bleiweg geplant sei, teilte Herr Herbst mit, dass dort – wie auch in andere Neubaugebieten – schon Lehrrohre für das spätere „Einziehen“ von Glasfaserkabeln verlegt würden.
Anschließend berichtete die Verwaltungsspitze und die CDU Fraktion über den Stand der kommunalen Projekte in Verl-Mitte-West:
- Weiterbau des Bürgerradwegs an der Wiedenbrücker Straße : Uli Pollmüller erläuterte, dass der letzte Abschnitt des Bürgerradweges an der Wiedenbrücker Straße – der Lückenschluss zur Gütersloher Straße - nach den Sommerferien 2018 ausgebaut werden soll. Fertigstellung Ende 2018 / Anfang 2019.
- Radweg an der Österwieher Straße / Ausbau Kreuzung am „Spitzkrug“ : CDU Kreistagsmitglied Helmut Kaltefleiter berichtete über den Ausbau des Radwegs an der Österwieher Straße. Der Umbau der Kreuzung am „Spitzkrug“ soll im Juli 2018 fertiggestellt sein, so dass der Verkehr zwischen Neuenkirchen und Kaunitz dann wieder ohne Behinderung fließen könne. Im Juli würde dann die Wapelbrücke abgerissen. Anschließend würde die Österwieher Straße weiter ausgebaut.
- Neue KITA am Leinenweg : Heribert Schönauer stellte den aktuellen Stand zur KITA am Leinenweg vor. Sie soll 3 bis 4 Gruppen aufnehmen und im Sommer 2019 fertig gestellt sein. Sie deckt den zusätzlichen Bedarf an Kindergartenplätzen in Verl-West / Eiserstrasse ab. Träger wird die van-Laer-Stiftung sein. Gebaut wird das Gebäude von einem Investor. Die Stadt mietet dann das Gebäude an.
- Umzug des DRK-Heims / Wohnen für Behinderte / Seniorentreff : Das bisherige DRK-Heim wird durch ein neues Gebäude ersetzt, das dann Wohnungen für behinderte junge Menschen anbietet. Das DRK zieht dann in ein neues Gebäude auf der anderen Seite der Österwieher Straße um. Im neuen DRK-Gebäude soll dann u.a. ein größerer und moderner Seniorentreff eingerichtet werden.
- Neue Einrichtung der AWO „Am Meierhof“ : Das städtische Gebäude „Am Meierhof“ 17/19 soll an die AWO verkauft werden. Die AWO richtet dort eine stationäre Einrichtung ein, die Wohngruppen für Jugendliche schafft, die nicht mehr in der Familie leben können. So können gerade Verler Jugendliche in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, weiterhin zu gleichen Schule gehen und ihren Freundeskreis behalten. Fertigstellung soll im Jahre 2019 – passend zum 10-jährigen Jubiläum des Jugendamtes in Verl - sein.
- Rathausanbau : Bürgermeister Michael Esken erläuterte den Stand des Ratshausanbaus und teilte mit, dass auch eine umfangreiche Unterfangung des bisherigen Rathauskellers notwendig sei.
- Feuerwehr-Erreichbarkeit Verl-West : Bürgermeister Esken teilte mit, dass der Standort der Feuerwehr Sürenheide so geplant würde, dass auch Verl-West / Eiserstrasse mit versorgt werden können.
Die CDU Fraktion freut sich, dass die Veranstaltung gut angenommen wurde und dass doch einige ungeklärte Sachverhalte auf den Tisch gekommen sind und auch geklärt werden konnten. Die Wahlkreisvertreter sollen nun im Anschluss an die offene Fraktionssitzung, den noch offenen Fragen der Anwesenden nachgehen und fehlende Informationen und Antworten nachliefern oder über weitere Verfahren auf dem Laufenden halten.