Zu den Diskussionen im Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl 2015 äussert sich Berthold Pape aus Verl.
Er schreibt:
Einen eigenen Eindruck verschafft man sich am besten selbst vor Ort: Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Arbeit für die Kolpingsfamilie Verl habe ich in den vergangenen sechs Jahren viele kommunale Themen begleitet: die Einrichtung der Gesamtschule, die Ortskerngestaltung, das Klimaschutzkonzept und aktuell der Bürgerantrag zum Spiel- und Freizeitgelände für Familien. So war ich oft einer von wenigen Zuhörern auf der Besuchertribüne bei Ausschuss- und Ratssitzungen. Dort habe ich erlebt, wie in den vergangenen Jahren Bürgermeister Paul Hermreck immer mehr den Rückhalt im Rat verloren hat.
Mein Eindruck ist nicht etwa, dass es sich bei den Unstimmigkeiten um parteipolitische Befindlichkeiten handelt, sondern vor allem eine Frage von mangelndem Respekt und fehlenden Umgangsformen des Herrn Bürgermeisters ist. Dazu gibt es sogar einen Verler Ratsbeschluß, der solch ein Verhalten ausdrücklich mißbilligt.
Gleichzeitig bekam man den Eindruck, dass auch die Abläufe im Rat problematisch waren. In Zeiten von zunehmender Politikverdrossenheit und sinkender Wahlbeteiligung sollte sich jeder von uns fragen, ob er lieber in einem Umfeld gemeinschaftlichen Miteinanders politisch aktiv werden würde, oder in einem Umfeld, in dem nach meinem Eindruck die Beteiligten befürchten müssen, persönlich angegriffen, bloßgestellt und teilweise im Vorfeld von Beschlüssen nur unzureichend informiert zu werden. Nach meinen Erfahrungen der vergangenen Jahre kann ich mir nur schwer vorstellen, dass mit Paul Hermreck wieder eine Atmosphäre entstehen kann, in der konstruktive, kreative und faire politische Auseinandersetzungen möglich sind.
Dieser Leserbrief ist keine Meinungsäußerung der Redaktion. Er gibt die persönlichen Ansichten seines Verfassers wieder. Wir behalten uns vor, abzulehnen oder zu kürzen.