Pressespiegel zur Bürgermeisterwahl 2015 - Podiumsdiskussion von Kolpingsfamilien und Heimatverein am 05.08.2015
Ein Bürgermeister ist kein Alleinherrscher, sondern ohne den Rat nur eingeschränkt handlungsfähig. Entweder verfügt er über eine solide Mehrheit (wie in Verl bisher immer der Fall) oder er ist gewillt und in der Lage entsprechende Mehrheiten zu Einzelfragen zu bilden. Ersteres wäre nach einer Wahl Hermrecks nicht mehr gegeben und Zweiteres scheint unwarscheinlich.
Paul Hermreck erklärte letzen Mittwoch, am Umgang mit dem Rat nichts ändern zu müssen. Ein weiter wie bisher wird es aber nicht geben können. Gerade hier hätte ich mir von ihm Klärung und Ideen gewünscht. Dass dies vom Bewerber nicht mal als mögliches Problem thematisiert wurde, hat mich befremdet.
Wahlentscheidungen sollten bezogen auf die daraus resultierenden Folgen für die politische Arbeit getroffen werden, was also sind Ankündigungen eines eventl. handlungseingeschränkten Bürgermeisters wert? Verl will die gute Wirtschaftsleistung erhalten, sich für die Zukunft aufstellen. Gelingt das wirklich in einer politischen Konstellation, die man im Amerikanischen nicht ohne Grund als “lame duck” bezeichnet?
Denn in aller Deutlichkeit: Die Verler Bürger bekämen eben nicht “Altbewärtes”, sondern eine ganz neue, heikle Situation. Die persönlichen Vorlieben sind für die sachliche Bewertung zumindest dieses Umstandes unwesentlich wenn man “Es geht um Verl” ernst nimmt."
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