CDU Stadtverband Verl
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Inklusion : Kritik an der Schulministerin

Gabriele Nitsch will Resolution zur Inklusion selbst nach Düsseldorf bringen

Verl (jahu/rt). Die Sorge um die Martinschule in Rietberg-Verl brachte eine neue Dynamik in das Thema: Einstimmig verabschiedete der Rat der Stadt Verl eine Resolution zur Inklusion an Schulen.
<Die Resolution im Wortlaut ist unter diesem Link zu finden>
Die Schulausschussvorsitzende Gabriele Nitsch (CDU), plant, diese Resolution persönlich bei NRW-Bildungsministerin Silvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen) abzugeben. "Das Thema Bildung brennt uns als CDU unter den Nägeln", so Nitsch.
In der Schulausschuss-Sitzung Ende Januar hatte die CDU beantragt, das Thema Inklusion noch einmal eingehend zu bearbeiten. Am 10. Februar traf sich eine Gruppe aus Verwaltung, Schulen und Politik, um den vorläufigen Resolutionstext auszuarbeiten. "Der Rat und die Verwaltung der Stadt Verl unterstützen ausdrücklich die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und das damit verfolgte Ziel einer vorurteilsfreien Begegnung und Förderung von Menschen mit und ohne Behinderung in Schulen", heißt es in der von der Arbeitsgruppe ausgearbeiteten Resolution.
Die Inklusion wird auch nicht infrage gestellt, vielmehr die Umsetzung vom Land in Form des 9. Schulrechtsänderungskonzeptes NRW. Diese wird von der Arbeitsgruppe scharf kritisiert. Das Gesetz müsse so geändert werden, dass "gemeinsames Lernen in allen Schulformen" erfolgreich praktiziert werden könne. Dies gelte auch für die Förderschulen.
Wie berichtet, darf die Martinschule keine Erstklässler mehr aufnehmen. Damit droht das Auslaufen dieser Förderschule, deren Träger der Zweckverband Rietberg-Verl ist. Um die Förderschulen zu erhalten, müsste die Mindestschülerzahl von derzeit 144 Schülern "möglichst auf 100 Schüler gesenkt werden", heißt es in der Verler Resolution. "Das Wahlrecht der Eltern, das im Gesetz verankert ist, wird sonst von der Landesregierung ausgehebelt", so Nitsch.
Der Rat meint, dass viele Regelschulen noch nicht gut auf die Inklusion vorbereitet sind. Das Gesetz solle nachgebessert werden, "solange nicht die entsprechenden Erfahrungen vorliegen und die Personalressourcen den Gegebenheiten nicht zufriedenstellend angepasst werden können".
Die SPD-Fraktion begrüßte in der Sitzung des Rates eine kreisweite Schulentwicklungsplanung. "Nur so können wir das Beste für die Schüler erreichen. Dass der Landrat dafür erst viel Überzeugungsarbeit leisten musste und eigentlich schon längst ein Konzept auf den Tisch liegen könnte, hat mich etwas irritiert", sagte SPD-Ratsfrau Hedwig Rottmann. Das bedeute schließlich, "dass wir zumindest in diesen Punkt schon weiter sein könnten."